10. Februar 2015 | Ad hoc-Mitteilung gemäss Art. 53 KR
Anpassung der Erwartungen für das Geschäftsjahr 2014 – positiver Ausblick für das Geschäftsjahr 2015
Der Entscheid der Schweizerischen Nationalbank beeinflusst die finanziellen Resultate des laufenden Geschäftsjahres (Abschluss per 31. März 2015) von Burckhardt Compression. Neu wird für das Geschäftsjahr 2014 noch ein Umsatzwachstum von rund 10% erwartet. Der Betriebs- und Nettogewinn wird ungefähr das Vorjahresniveau erreichen. Die schon früher eingeleiteten Massnahmen zur weiteren Verringerung der Anfälligkeit auf Wechselkursschwankungen zeigen Wirkung. Die Entwicklung des Ölpreises hat nur einen begrenzten Einfluss auf die Geschäftsaktivitäten, da das Unternehmen nur zu einem Teil im Bereich der Ölförderung tätig ist. Für das laufende Geschäftsjahr rechnet Burckhardt Compression insgesamt mit einem Bestellungseingang auf Vorjahresniveau. Der Ausblick für das Geschäftsjahr 2015 ist positiv.
Verändertes währungspolitisches Umfeld
Die Schweizerische Nationalbank hat am 15. Januar 2015 entschieden, die Kursuntergrenze des Schweizer Frankens gegenüber dem Euro von CHF 1.20 aufzugeben. Dieser Entscheid beeinflusst auch die finanziellen Resultate des laufenden Geschäftsjahres (Abschluss per 31. März 2015) von Burckhardt Compression. Die angepassten Erwartungen basieren auf einem Wechselkurs des Schweizer Frankens zum Euro von CHF 1.00 und zum USD von CHF 0.93.
Umsatzsteigerung gegenüber Vorjahr
Neu wird für das Geschäftsjahr 2014 noch ein Umsatzwachstum von rund 10% erwartet. In diesem Ausblick sind sowohl der reduzierte Umsatz aus Projekten, die noch in Euro fakturiert werden, als auch die erwarteten Translationseffekte aus dem stärkeren Schweizer Franken berücksichtigt. Ebenfalls eingerechnet ist die kundenbedingte Verschiebung der Auslieferung zweier grösserer Projekte ins nächste Geschäftsjahr.
Betriebs- und Nettogewinn ungefähr auf Vorjahresniveau
Der Betriebs- und Nettogewinn wird ungefähr das Vorjahresniveau erreichen. Diese Vorschau beinhaltet eine einmalige Reduktion des Betriebsgewinns um rund CHF 8.0 Mio. aus dem statischen Währungseinfluss auf verschiedenen Bilanzpositionen. Der Nettoeinfluss auf Stufe Bruttogewinn aus der Aufhebung des Mindestkurses auf die noch zu fakturierenden Projekte beläuft sich auf rund CHF -1.0 Mio. Die Zielausschüttungsquote von 50%-70% wird bestätigt.
Einfluss der Wechselkursfreigabe und des Ölpreises
Die seit der Euro-Krise 2011 eingeleiteten Massnahmen, wie zum Beispiel Produktivitätsverbesserungen oder die Erhöhung des Beschaffungsanteils im Euro- und US-Dollar-Raum, haben sich im aktuellen Umfeld bewährt. Rund 50% der gesamten Betriebskosten der Burckhardt Compression Gruppe fallen bereits heute nicht mehr in Schweizer Franken an. Kurzfristig können Mitbewerber aus dem Euro-Raum kostenseitig einen Vorteil haben. Es hat sich jedoch in der Vergangenheit gezeigt, dass Burckhardt Compression in der Lage ist, diese Nachteile mittelfristig wieder auszugleichen. Lösungen, Produkte und Services von Burckhardt Compression bieten Kunden einen klaren Mehrwert zu tiefsten Lebenszykluskosten.
Die im Bau befindlichen Montagewerke in Südkorea und den USA und der weitere lokale Ausbau des Service- und Komponentengeschäfts werden die Anfälligkeit auf Währungsschwankungen weiter verringern. Der Produktionsstandort in der Schweiz wird seine zentrale Bedeutung behalten.
Der tiefe Ölpreis hat auf das Geschäft von Burckhardt Compression einen begrenzten Einfluss, da nur wenige Anwendungen direkt mit der Ölgewinnung zu tun haben. Im Bereich Öl- und Gasproduktion werden Projekte zur verbesserten Ölgewinnung wegen des tiefen Ertrags verschoben.
Im Bereich Erdgasproduktion und -verarbeitung hingegen ist auf den Märkten wenig Zurückhaltung zu spüren. Im Bereich Gastransport und -lagerung sind die Geschäftsaktivitäten weiterhin hoch. Neue Umweltvorschriften treiben die Nutzung von Erdgas als Energiequelle voran. Erdgas hat in den letzten Jahren in verschiedenen Gebieten Erdöl als Energieträger oder Rohstoff substituiert.
In der petrochemischen/chemischen Industrie ist zwar der Höhepunkt der Projekte für die LDPE-Produktion überschritten. Dank der tiefen Energie- und Rohstoffkosten werden aber weiterhin neue Anlagen geplant.
Bestellungseingang auf Vorjahresniveau
Für das laufende Geschäftsjahr rechnet Burckhardt Compression mit einem Bestellungseingang auf Vorjahresniveau. Im Bereich Compressor Systems (CS) wird der Bestellungseingang unter dem Vorjahr liegen. Der Bereich Components, Services & Support (CSS) wird einen Bestellungseingang deutlich über dem Vorjahr erzielen.
Ausblick auf das Geschäftsjahr 2015
Die Märkte von Burckhardt Compression entwickeln sich trotz verschiedener wirtschaftlicher und geopolitischer Unsicherheiten nach wie vor insgesamt positiv. Für das Geschäftsjahr 2015 geht Burckhardt Compression aus heutiger Sicht von einem Umsatz aus, der über dem des laufenden Geschäftsjahres liegt. Der Betriebs- und Nettogewinn wird sich im Vergleich zum Geschäftsjahr 2014 deutlich erhöhen. Die EBIT-Marge wird damit wieder im mittleren Bereich des langfristigen Zielkorridors von 15% bis 20% liegen.
Der Geschäftsbericht 2014 mit dem Jahresabschluss (per 31. März 2015) wird anlässlich der Analysten- und Medienkonferenz vom 9. Juni 2015 publiziert.