4. November 2020 | Ad hoc-Mitteilung gemäss Art. 53 KR
Burckhardt Compression mit Halbjahresergebnis deutlich über Vorjahr, tieferer Bestellungseingang aufgrund Corona-Situation, Bestätigung der Aussichten für das Gesamtjahr und der Mittelfristziele bis 2022
Das erste Halbjahr des Geschäftsjahres 2020 zeichnete sich durch einen höheren Umsatz, ein deutlich verbessertes Betriebsergebnis und einen Nettogewinn signifikant über Vorjahreswert aus. Der Bestellungseingang ging zurück aufgrund der Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Kunden von Burckhardt Compression.
- Umsatz, Betriebsergebnis und Nettogewinn deutlich über Vorjahresperiode; temporäre Margenschwankungen auf Divisionsebene
- Tieferer Bestellungseingang aufgrund Corona-Situation
- Erfolgreich Anleihe am Schweizer Kapitalmarkt platziert
- Unter der Annahme, dass sich das wirtschaftliche Umfeld nicht wesentlich verschlechtert:
Bestätigung der Aussichten für das Gesamtjahr 2020
Bestätigung der Mittelfristziele für das Geschäftsjahr 2022 auf Gruppenstufe am Investorentag: CHF 700 Mio. Umsatz, 10 – 15% EBIT-Marge
Die Corona-Pandemie hatte klare Auswirkungen auf Burckhardt Compression. Das Unternehmen hat frühzeitig ein umfassendes Krisenmanagement implementiert, um den Auswirkungen der Pandemie entgegenzuwirken und die Geschäftstätigkeit jederzeit sicherzustellen. So gelang es mit wenigen Ausnahmen, die Produktions- und Lieferketten aufrechtzuerhalten und damit den Bedürfnissen der Kunden gerecht zu werden. Der Gesundheitsschutz der Mitarbeitenden und ihrer Familien sowie der Kunden und Partner hatte jederzeit oberste Priorität.
Globale Märkte auf unterschiedliche Weise betroffen
Regierungen und Zentralbanken haben in ihren Ländern und Regionen auf unterschiedliche Weise auf den Ausbruch des Coronavirus reagiert. Der für Burckhardt Compression wichtige chinesische Markt blieb in der Berichtsperiode trotz der Corona-Pandemie und zeitweiser lokaler Lockdowns stark, konnte jedoch nicht ganz die Vorjahresperiode erreichen. In den USA hinterliess die wirtschaftliche Verschlechterung zusammen mit den coronabedingten Reiserestriktionen deutliche Spuren, insbesondere in den Resultaten von Arkos Field Services.
Gruppe: deutlich höherer Nettogewinn
Der Bestellungseingang der Gruppe betrug im ersten Halbjahr 2020 CHF 303.0 Mio., was gegenüber der Vorjahresperiode einem Rückgang von -8.0% entspricht (-13.3% vor der Akquisition von Arkos Field Services, kurz Arkos, und des Kompressorgeschäfts von The Japan Steel Works, kurz JSW). Der Umsatz betrug im ersten Halbjahr CHF 295.2 Mio. oder 6.9% mehr als in der Vorjahresperiode (plus 0.6% vor Akquisitionen). Der Bruttogewinn nahm um 13.7% zu und betrug im ersten Halbjahr CHF 73.7 Mio., woraus eine Bruttogewinnmarge von 25.0% resultierte (Vorjahresperiode 23.5%).
Das Betriebsergebnis (EBIT) stieg auf Gruppenstufe im ersten Halbjahr markant auf CHF 26.0 Mio. (Vorjahresperiode CHF 16.7 Mio.), was einer EBIT-Marge von 8.8% entspricht (Vorjahresperiode 6.0%). Der Nettogewinn der Gruppe lag bei CHF 19.0 Mio. und übertraf damit den Vorjahreswert von CHF 11.8 Mio. deutlich. Das den Aktionären der Burckhardt Compression Gruppe zustehende Ergebnis pro Aktie stieg deutlich von CHF 2.17 auf CHF 4.73.
Die globalen Vertriebskosten lagen aufgrund von tieferen Reise- und Repräsentationskosten deutlich unter der Vorjahresperiode. Der Vertriebs- und Verwaltungsaufwand war mit CHF 44.0 Mio. (14.9% des Umsatzes) um 2.4% tiefer als in der Vergleichsperiode (16.3% des Umsatzes), in der Arkos noch nicht konsolidiert war. Der Forschungs- und Entwicklungsaufwand stieg im ersten Halbjahr aufgrund der höheren Anzahl an Projekten, unter anderem für zukunftsweisende Anwendungen wie Wasserstoff-Mobilität und -Energie, um CHF 2.7 Mio. auf CHF 6.9 Mio. Der sonstige betriebliche Ertrag lag mit CHF 3.2 Mio. um CHF 2.1 Mio. über dem Vorjahr, was vor allem auf Währungseinflüsse zurückzuführen ist.
Systems Division: tieferer Bestellungseingang, stärkerer Umsatz und EBIT
Der Bestellungseingang der Systems Division reduzierte sich um -20.1% (kein akquisitorischer Einfluss) auf CHF 170.2 Mio. Einzelne Kunden vor allem im Raffineriebereich verschoben ihre Investitionen aufgrund von Unsicherheiten wegen der Pandemie. Der Umsatz nahm um 12.3% zu (kein akquisitorischer Einfluss) und betrug CHF 193.9 Mio. Der Bruttogewinn erhöhte sich aufgrund der Auslieferung von Projekten mit höheren Margen im ersten Halbjahr um 122.5% auf CHF 36.6 Mio., was einer Bruttogewinnmarge von 18.9% entspricht (Vorjahr 9.5%, inkl. Zusatzkosten im LNGM-Geschäft). Die Division erzielte im ersten Halbjahr 2020 eine EBIT-Marge von 8.8% (Vorjahresperiode -2.8%).
In der Systems Division erwartet Burckhardt Compression für das zweite Halbjahr einen Umsatz auf dem Niveau der Berichtsperiode. Basierend auf dem Auftragsbestand und der daraus resultierenden tieferen Auslastung der Kapazitäten rechnet das Unternehmen für das zweite Halbjahr mit reduzierten Gewinnmargen.
Services Division: höherer Bestellungseingang, geringerer Umsatz und EBIT
Der Bestellungseingang der Services Division stieg auf CHF 132.8 Mio. respektive um 14.0% gegenüber der Vorjahresperiode (Rückgang um -0.9% vor Akquisitionen), in der Arkos sowie das Kompressorgeschäft von JSW noch nicht konsolidiert waren. Der Bestellungseingang enthält mehrere Grossaufträge im Bereich Engineering/Revamp/Repair sowie einen Auftrag im knapp zweistelligen Millionenbereich für eine langfristige Servicekooperation über zehn Jahre im Marinegeschäft. Die coronabedingten Reiserestriktionen hinterliessen deutliche Spuren, vor allem in den Bereichen Field Services sowie Engineering/Revamp/Repair. In den USA hat sich das schon vorher ungünstige wirtschaftliche Umfeld aufgrund von Corona weiter verschlechtert und führte zu einem deutlichen Nachfragerückgang im angestammten Upstream-Geschäft von Arkos; das Downstream-Geschäft hingegen bewegte sich auf stabilem Niveau. Der Umsatz der Services Division ging um -2.2% (-18.9% vor Akquisitionen) auf CHF 101.3 Mio. zurück. Aufgrund des höheren Bestellungseingangs in den letzten Monaten des ersten Halbjahres geht Burckhardt Compression für das zweite Halbjahr von einem höheren Umsatz aus. Der Bruttogewinn der Services Division sank von CHF 48.4 Mio. auf CHF 37.1 Mio. Die Bruttogewinnmarge reduzierte sich, hauptsächlich wegen der Margenverwässerung durch die Konsolidierung von Arkos, von 46.7% auf 36.7%. Die EBIT-Marge ging vorübergehend von 22.5% auf 10.3% zurück. Unter Ausschluss von Arkos lag die EBIT-Marge der Division nahe bei 20%.
In der Services Division rechnet Burckhardt Compression für die zweite Jahreshälfte aufgrund des höheren Bestellungseingangs in den ersten Monaten des Geschäftsjahres mit mehr Umsatz und Profitabilität. Für die zweite Jahreshälfte geht das Unternehmen von einem Anstieg der Gewinnmargen aus, dies dank einer deutlich besseren Auslastung in den Bereichen Field Service und Engineering/Revamp/Repair sowie einer Erholung der Profitabilität von Arkos.
Strukturelle Anpassungen bei Arkos
Trotz der coronabedingten grossen Herausforderungen befinden sich die Integration sowie die organisatorischen Änderungen auf Kurs. Arkos wird das Downstream-Geschäft weiter ausbauen, um damit die Profitabilität zu verbessern. In den USA erwartet Burckhardt Compression einen Beitrag aus den staatlichen Unterstützungsprogrammen.
Integration von JSW auf Kurs
Am 21. April 2020 schloss Burckhardt Compression die Akquisition des globalen Kompressorgeschäfts von JSW ab, und dessen Integration ist erfolgreich im Gang.
Shenyang Yuanda Compressor: Neues Werk in Shenyang fertiggestellt
Das neue Werk von Shenyang Yuanda Compressor in Shenyang, China, konnte wie geplant Ende September fertiggestellt werden. Das neue Werk ist rund 60% grösser und ersetzt die beiden bisherigen Standorte. Am 14. September 2020 unterzeichnete Burckhardt Compression zudem eine Absichtserklärung für den Erwerb der verbleibenden 40% an Shenyang Yuanda Compressor.
Reduktion von Debitorenbeständen
Ende September 2020 lag die Bilanzsumme bei CHF 853.5 Mio. oder im Vergleich zu Ende März (Abschluss Geschäftsjahr 2019) um 3.3% tiefer. Hauptgrund dafür war die Reduktion der Debitorenbestände. Die Nettofinanzposition betrug Ende Berichtsperiode CHF -68.0 Mio. (Ende Geschäftsjahr 2019 CHF -91.7 Mio.). Der nicht durch Kundenanzahlungen finanzierte Anteil der angefangenen Arbeiten verbesserte sich auf CHF -34.9 Mio. (Ende März CHF -45.0 Mio.). Nach der Dividendenzahlung an die Aktionäre und der Verrechnung des Goodwills aus der Akquisition des Kompressorgeschäfts von JSW lag die Eigenkapitalquote Ende September mit 34.1% leicht unter dem Wert Ende Geschäftsjahr 2019 (36.0%).
Erfolgreich Anleihe platziert
Im September 2020 hat Burckhardt Compression erfolgreich eine vierjährige Anleihe über CHF 100 Mio. platziert. Die Anleihe dient der Finanzierung bzw. Refinanzierung der Akquisitionen von Shenyang Yuanda Compressor, Arkos und des Kompressorgeschäfts von JSW sowie allgemeinen Finanzierungszwecken.
Ausblick für gesamtes Geschäftsjahr 2020
Auch wenn aktuell viele Länder von einer zweiten Corona-Welle betroffen sind, konnte Burckhardt Compression in einigen Regionen in den letzten Monaten eine Erholung der wirtschaftlichen Aktivitäten feststellen. Auf der anderen Seite haben die Währungsschwankungen kürzlich stark zugenommen. Aus heutiger Sicht erwartet das Unternehmen für das gesamte Geschäftsjahr 2020 auf Gruppenstufe weiterhin einen Umsatz von über CHF 650 Mio. und im Vergleich zum Vorjahr stabile Gewinnmargen.
In der Systems Division erwartet Burckhardt Compression für das zweite Halbjahr einen Umsatz auf dem Niveau der Berichtsperiode. Basierend auf dem Auftragsbestand und der daraus resultierenden tieferen Auslastung der Kapazitäten rechnet das Unternehmen für das zweite Halbjahr mit reduzierten Gewinnmargen.
In der Services Division rechnet Burckhardt Compression für die zweite Jahreshälfte aufgrund des höheren Bestellungseingangs in den ersten Monaten des Geschäftsjahres mit mehr Umsatz und Profitabilität. Für die zweite Jahreshälfte geht das Unternehmen von einem Anstieg der Gewinnmargen aus, dies dank einer deutlich besseren Auslastung in den Bereichen Field Service und Engineering/Revamp/Repair sowie einer Erholung der Profitabilität von Arkos.
Investorentag 2020: Fokuspunkte für nachhaltige Wertschöpfung
Heute findet der dritte Investorentag von Burckhardt Compression in Winterthur, Schweiz, statt. Unter anderem präsentiert das Unternehmen die Fokuspunkte für eine nachhaltige Wertschöpfung für alle Anspruchsgruppen innerhalb der laufenden Mittelfristplan-Periode und darüber hinaus.
Es sind dies:
- Die geografische Positionierung und die grosse Anzahl an Kunden als Basis für weiteres Wachstum mit positiven Skaleneffekten
- Das integrierte Geschäftsmodell der beiden Divisionen Systems und Services, das dem Unternehmen Stabilität über die gesamte Wertschöpfungskette bietet
- Die gute Positionierung, um aus dem sich ändernden Energiemix und den daraus resultierenden, neuen Anwendungen zu profitieren
- Die Bestätigung der Erreichung der Mittelfristziele auf Gruppenstufe unter der Annahme, dass das Coronavirus keine weiteren wesentlichen Verschlechterungen des Geschäftsumfelds verursachen wird von einem Umsatz von CHF 700 Mio. und einer EBIT-Marge von 10 – 15%
- Die Fokussierung auf einen disziplinierten Einsatz von Kapital