7. November 2017 | Ad hoc-Mitteilung gemäss Art. 53 KR
Geschäftsverlauf 1. Halbjahr 2017
Leicht tieferer Bestellungseingang – erneuter Umsatzanstieg – tieferes Betriebsergebnis – Nettogewinn leicht unter Vorjahr – Bestätigung der Aussichten für das Gesamtjahr
Die ersten sechs Monate des Geschäftsjahres 2017 entsprechen der Vorschau, die wir Ende des Geschäftsjahres 2016 für diesen Zeitraum gemacht haben. Der Bestellungseingang des Halbjahres (April bis September) lag leicht unter dem Wert des Vorjahres. Dem gegenüber steht ein höherer Umsatz beider Divisionen. Das Betriebsergebnis des ersten Halbjahres war CHF 3.2 Mio. tiefer als in der Vorjahresperiode. Beim Nettogewinn ergab sich eine Reduktion um CHF 1.3 Mio. Die laufenden Kostensparprogramme sowie die Integration der verschiedenen Akquisitionen sind auf Kurs. Der Ausblick für das gesamte Geschäftsjahr bleibt unverändert.
Differenzierte Entwicklung
Der Bestellungseingang der Gruppe lag in den ersten sechs Monaten des laufenden Geschäftsjahres mit CHF 212.6 Mio. um 4.5% unter dem Vorjahreswert.
Die Systems Division wies in einem weiterhin äusserst aggressiven Marktumfeld mit CHF 117.7 Mio. einen um 4.8% tieferen Bestellungseingang aus. Nach Hauptanwendungsgebieten entwickelte sich das Geschäft unterschiedlich. Das Marinegeschäft im Bereich Gastransport und -lagerung bewegt sich weiterhin auf sehr tiefem Niveau. Positiv entwickelten sich wiederum die Bereiche petrochemische und chemische Industrie sowie Raffinerie. In der Petrochemie wurde nach längerer Zeit wieder ein Hyperkompressor-Projekt einschliesslich Vorverdichter vergeben, welches Burckhardt Compression erfolgreich einschreiben konnte. Das Geschäft in China entwickelt sich erfreulich; dank der Akquisition von Shenyang Yuanda Compressor können wir unsere führende Position dort weiter festigen.
In der Services Division kam der Bestellungseingang mit CHF 94.9 Mio. leicht unter den hohen Vorjahreswert zu liegen (–4.3%). Dies ist auf eine tiefere Nachfrage bei Ersatzteilen zurückzuführen. Das Geschäft mit Servicedienstleistungen war unverändert stark. Mit der Akquisition der kanadischen CSM Compressor Supplies & Machine Work Ltd. in Edmonton und der Zusammenarbeit mit der Kompressorteknik ML AB in Ludvika, Schweden, konnte die lokale Präsenz in Märkten mit Wachstumspotenzial weiter gefestigt werden. Arkos Field Services in Texas (Minderheitsbeteiligung) profitierte von einer Erholung im Upstream-Markt.
Umstellung der Rechnungslegung auf Swiss GAAP FER
Burckhardt Compression hat anlässlich der Publikation der Ergebnisse des Geschäftsjahres 2016 bekanntgegeben, dass der Rechnungslegungsstandard mit Beginn des Geschäftsjahres 2017 von IFRS auf Swiss GAAP FER umgestellt wird. Zwecks Vergleichsmöglichkeit wurden Bilanz und Erfolgsrechnung der Vorjahresperiode dem neuen Rechnungslegungsstandard Swiss GAAP FER angepasst.
Weitere Umsatzsteigerung
Der Umsatz der Gruppe lag im ersten Halbjahr mit CHF 287.0 Mio. 6.5% über Vorjahr. In der Systems Division übertraf er mit CHF 192.8 Mio. den Vorjahreswert von CHF 186.2 Mio. um 3.5%. Im Servicegeschäft konnte der Umsatz um 13.0% auf CHF 94.2 Mio. gesteigert werden.
Bruttogewinn leicht tiefer
Der Bruttogewinn der Gruppe belief sich im ersten Halbjahr auf CHF 54.9 Mio. (Vorjahresperiode CHF 61.6 Mio.) und generierte damit eine Bruttogewinnmarge von 19.1% (Vorjahr 22.9%). In der Systems Division ging der Bruttogewinn um 34.5% auf CHF 11.4 Mio. zurück, was einer Bruttogewinnmarge von 5.9% entspricht (Vorjahr 9.4%). Diese sank vor allem aufgrund des ungünstigen Produktemixes, der Auslieferung von einzelnen strategischen Projekten mit sehr tiefen Margen sowie nicht voll ausgelasteten Produktionskapazitäten. Der Bruttogewinn in der Services Division blieb praktisch unverändert (–1.6% auf CHF 43.5 Mio.), womit die Marge aufgrund des unterschiedlichen Produktemixes mit 46.2% deutlich unter dem sehr hohen Wert des Vorjahres (53.0%) zu liegen kam.
Tieferes Betriebsergebnis – Nettogewinn leicht unter Vorjahr
Der Vertriebs- und Verwaltungsaufwand war mit CHF 40.8 Mio. um CHF 0.7 Mio. oder 1.7% tiefer als in der Vergleichsperiode. Der Forschungs- und Entwicklungsaufwand war mit CHF 3.8 Mio. um CHF 0.6 Mio. tiefer als in der Vorjahresperiode. Der sonstige betriebliche Ertrag übertraf mit CHF 2.5 Mio. den Vorjahreswert von CHF 0.3 Mio., was vor allem auf Währungseinflüsse zurückzuführen ist.
Das halbjährliche Betriebsergebnis (EBIT) der Gruppe lag bei CHF 12.8 Mio. und war CHF 3.2 Mio. (–20.3%) tiefer als in der Vorjahresperiode, was sich durch das tiefere Betriebsergebnis der Systems Division erklärt. Die EBIT-Marge der Gruppe belief sich insgesamt auf 4.5% (Vorjahr 5.9%). In der Systems Division sank das Betriebsergebnis um CHF 3.7 Mio. auf CHF –7.4 Mio. oder –3.8 Umsatzprozente (Vorjahr –2.0%). Die Services Division konnte den EBIT leicht um CHF 0.4 Mio. auf CHF 22.3 Mio. steigern, was eine Marge von 23.7% ergab (Vorjahr 26.3%). Mit CHF 8.7 Mio. lag der Nettogewinn der Gruppe CHF 1.3 Mio. unter dem Vorjahreswert.
Fortgesetzte Kosteneinsparungen
Die laufenden Programme zur Kosteneinsparung und -optimierung wie zum Beispiel das Value Engineering und die Verstärkung des globalen Einkaufs liegen im Plan. Mit der Eröffnung eines Global Support Centers in Indien, das die Gruppe weltweit vor allem in den Bereichen Engineering, IT und Contracting unterstützt, konnte ein weiterer Schritt zur Kostenoptimierung vollzogen werden. In der Giesserei von Shenyang Yuanda Compressor konnte ausserdem das erste Gestell eines Prozessgaskompressors für Burckhardt Compression abgegossen werden, dies wird künftig zu signifikanten Kosteneinsparungen führen.
Veränderte Bilanzstruktur
Ende September lag die Bilanzsumme bei CHF 749.5 Mio. und ist damit seit Ende des Geschäftsjahres 2016 um CHF 61.5 Mio. oder 7.6% gesunken. Hauptgründe dafür waren die Reduktion der Waren in Arbeit und die tieferen Debitorenbestände. Die Nettofinanzposition hat gegenüber dem Ende des Geschäftsjahres 2016 um CHF 8.3 Mio. abgenommen, wobei die Abnahme die Bezahlung des Kaufpreises für die Akquisition der kanadischen CSM in Edmonton miteinschliesst.
Die Eigenkapitalquote stieg von 39.1% (per Ende Geschäftsjahr 2016) auf 41.3%.
Integration der Akquisitionen auf Kurs
Die Integration von Shenyang Yuanda Compressor geht planmässig voran und wird Ende 2017 abgeschlossen sein. Die technische Kooperation mit der US-Gesellschaft Arkos Field Services, an der Burckhardt Compression eine Minderheitsbeteiligung hält, ist ebenfalls auf Kurs. Mit der im Juni akquirierten kanadischen Gesellschaft CSM Compressor Supplies & Machine Work Ltd. in Edmonton und der Kooperation mit Kompressorteknik ML AB in Schweden verstärkt Burckhardt Compression strategiekonform die lokale Präsenz im Servicegeschäft.
Ausblick auf das ganze Geschäftsjahr 2017 bestätigt
Unsere wichtigsten Absatzmärkte bleiben im Geschäftsjahr 2017 sehr anforderungsreich. Das gilt vor allem für das Marinegeschäft im Bereich Gastransport und -lagerung. Aus heutiger Sicht wird sich die positive Entwicklung in der Services Division fortsetzen, während davon auszugehen ist, dass sich der Bestellungseingang in der Systems Division frühestens im Geschäftsjahr 2018 wieder positiver entwickeln wird. Für das Geschäftsjahr 2017 erwartet Burckhardt Compression einen Umsatz auf Vorjahresniveau und eine EBIT-Marge zwischen 6% und 9%. Ab Geschäftsjahr 2018 erwartet Burckhardt Compression eine Erholung der EBIT-Marge.