6. Juni 2023 | News

Wasserstoff – ein Treibstoff der Zukunft

Grüner Wasserstoff ist ein wichtiger Baustein der Energietransition. Als Teil dieser Entwicklung werden die führenden Kompressorlösungen von Burckhardt Compression über die gesamte Wasserstoff-Wertschöpfungskette hinweg eingesetzt.

5 Fragen an Veronika Schelling, Hydrogen Mobility & Energy Leader

Wasserstoff wird schon seit Langem als „Treibstoff der Zukunft“ bezeichnet. Erlebt er gerade seinen Durchbruch?

Ja, die Nachfrage ist in den vergangenen 18 Monaten extrem gestiegen. Der von der Regierung Biden verabschiedete Inflation Reduction Act (IRA) und der im Februar verabschiedete Delegation Act (DA) der EU enthalten nun klare Vorgaben und Definitionen, auch für Subventionen in erheblichem Umfang. Grüner Wasserstoff nimmt bei der Energietransition, die zur Erreichung unserer Klimaziele notwendig ist, eine zentrale Rolle ein. Der Begriff „grüner Wasserstoff“ bezieht sich auf Wasserstoff, der durch die Elektrolyse mit Strom aus erneuerbaren Quellen hergestellt wird. Oder anders ausgedrückt: Wasserstoff, der klimaneutral ist.

Wo sehen Sie Möglichkeiten für den Einsatz von grünem Wasserstoff?

Meiner Meinung nach konzentriert sich der öffentliche Diskurs zu sehr auf die Mobilität, insbesondere auf die Frage, ob Wasserstoff fossile Treibstoffe für Motorfahrzeuge ersetzen kann. Die meisten Menschen vergessen, dass Industrieunternehmen grosse Mengen an sauberer Energie benötigen. Vor allem Unternehmen, die Stahl, Glas oder Düngemittel herstellen, müssen aufgrund der Umweltvorschriften ihre CO2-Emissionen erheblich reduzieren. Industrieunternehmen werden in Zukunft grosse Mengen an klimaneutraler Energie benötigen und wahrscheinlich etwa die Hälfte des produzierten grünen Wasserstoffs verbrauchen.

Wie wichtig ist Wasserstoff für Burckhardt Compression?

Wir konzentrieren uns auf den Bau und Einsatz von Kompressorsystemen, die in der gesamten Wasserstoffwertschöpfungskette zum Einsatz kommen. Ein Beispiel: Vor Kurzem haben wir für einen renommierten Schweizer Energieversorger ein Kompressorsystem für eine Anlage zur Erzeugung von Wasserstoff aus Wasserkraft geliefert. Diese Systeme können beispielsweise auch an Tankstellen eingesetzt werden: Bei der Betankung wird ein sehr hoher Druck benötigt – ein weiterer Bereich, in dem unsere Kompressoren eingesetzt werden können. Da Wasserstoff für gewöhnlich weit entfernt von dem Ort produziert wird, an dem man ihn benötigt, bliebt keine andere Wahl, als ihn zu transportieren. Wasserstoff ist ein sehr leichtes Gas, sodass ein gewisser Druck erforderlich ist, um den Transport zu ermöglichen. Daher sind Kompressoren schon aufgrund des zu erfüllenden Zwecks unverzichtbar. Wir haben in den letzten Jahren in unsere Forschung und Entwicklung investiert, wodurch wir einzigartige Systemlösungen auf dem Markt anbieten können.

„Neue Anforderungen in der Wasserstoffwirtschaft verlangen nach einem starken technischen Partner. Unser Ziel ist es, unseren Kunden zuverlässige End-to-End-Kompressorlösungen anzubieten.“

Veronika Schelling, Hydrogen Mobility & Energy Leader

Was ist die Aufgabe des Teams Hydrogen Mobility & Energy (HME)?

Unser Unternehmen hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2027 mindestens 40 % unserer Kompressorlösungen in Systemen einzusetzen, welche die Energietransition unterstützen. Zu den Kernaufgaben des HME-Teams gehört es daher, Trends sowie den aktuellen Bedarf zu bestimmen. Als interdisziplinäres Team arbeiten wir abteilungsübergreifend. Dabei arbeiten wir mit dem Vertriebsteam und den technischen Teams, den Bereichen Forschung und Entwicklung sowie Project Engineering & Management zusammen. Gemeinsam legen wir die Anforderungen und die möglichen Anwendungen fest und wägen diese mit den zur Umsetzung erforderlichen Ressourcen ab. Ein weiteres Schlüsselelement ist die Zusammenarbeit mit geeigneten Partnern. Mit unserem globalen Servicekapazitäten können wir Partnern einen echten Mehrwert bieten.

Welche Trends sehen Sie im Wasserstoffsektor?

Neue Anforderungen in der Wasserstoffwirtschaft verlangen nach einem starken technischen Partner. Die Projekte werden immer komplexer – und die Fristen immer kürzer. Was sich nicht geändert hat, ist unser Bestreben, unseren fKUnden zuverlässige End-to-End-Lösungen für die gesamte Lebensdauer ihrer Anlage anzubieten. Daher beziehen wir von Anfang an verstärkt Serviceaspekte mit ein. Dazu gehören Massnahmen zur präventiven Wartung auf der Grundlage von Fernüberwachung und -diagnose von Anlagen. Nicht zuletzt haben wir festgestellt, dass Wasserstoffproduktionsanlagen und -tankstellen immer grösser werden. Dies ist eine wichtige Voraussetzung für die Nutzung von Grössenvorteilen, damit grüner Wasserstoff im Vergleich zu anderen Alternativen wettbewerbsfähig wird.